HERMANN MEIER  (1906-2002)
Seit Anfang der Neunziger Jahre spielt Dominik Blum unablässig die Klavierwerke dieses lang verkannten Komponisten aus dem Schwarzbubenland, der in den 1980-er Jahren von Urs Peter Schneider wieder entdeckt wurde und erst jetzt langsam den ihm gebührenden Platz in der Schweizer Musikgeschichte einnimmt. Meier gehört als einziger Schweizer Komponist in die Gruppe der 20 Jahre jüngeren Tondichter um Stockhausen, Boulez, Nono, also der Vertreter der Darmstädter Schule, ohne deren Hang zur Übersinnlichkeit und zum Klangrausch zu teilen. 
Meiers Werke sind von einer Strenge und Klarheit, von präzisem mathematisch-philosophischem Kalkül. Ohne je in Darmstadt gewesen zu sein, nach Misserfolgen seiner Orchesterstücke in Leseproben der Thale und des Beromünster Orchesters, schreibt er für sich und die Schublade ein Gesamtwerk von beispielloser und geradezu erschütternder Innovation und Radikalität. 
Schon Anfangs der 1950-er Jahre schwebt ihm ein Schaffen mit rein elektronischen Klängen vor, was er zeitlebens nie realisieren konnte. Dagegen sind 28 Orchesterpartituren,  ein Dutzend Soloklavierwerke, dutzende Stücke für zwei und mehr Tasteninstrumente, Streichquartette und Liederzyklen überliefert. Er hinterlässt hunderte von grafischen Plänen, sog. "Mondriane" welche in der renommierten Sacher Stiftung restauriert und verwahrt werden. 
Im Dezember 2017 wird eine Neueinspielung unterstehender Soloklavierwerke, gespielt von Dominik Blum, als Doppel-CD bei der Edition Wandelweiser erscheinen.
Soloklavierwerke seit 1950:
Sonate (in drei Sätzen) 1950      25'
Variationen 1952 18'
drei Stücke 1956 je ca 8 '
zwei Stücke 1957 je ca 6'
Klavierstück 1968 12'
Klavierstück 1987 6'